Massimo Danielis

Massimo Danielis ist ein Suchender, der unermüdlich auf immer neuen Pfaden den Spuren des Lebens nachspürt. Welche Strukturen und Formen kristallisieren sich heraus, wenn die raue Fassade eines Mauerwerks, die Oberfläche einer über Jahrzehnte abgenutzten Tischplatte oder die bewegte Silhouette eines Weizenfeldes auf ihren wesentlichen Kern reduziert wird? Eine Vorstellung davon erhält man beim Betrachten der Ölbilder von Danielis. Sie wirken wie Muster unter einem Vergrößerungsglas und enthüllen ein Zusammenspiel aus Methode und Zufall. Die Bilder sind von beeindruckender Intensität. Die kräftig aufgetragenen, pastos verwendeten Farben liegen in mehreren Schichten übereinander, werden aber stellenweise wieder so weit aufgebrochen, abgetragen und verletzt, dass die tieferliegenden Farbschichten zum Vorschein kommen. Diese Technik erzeugt dabei ein Spannungsfeld, in dem die Bilder eine nahezu reliefartige Oberfläche erhalten und zugleich außerordentlich filigran erscheinen.

Neben der Malerei bewegt sich Danielis virtuos auf dem Feld der Druckgraphik. In der Tradition eines Peintre Graveur begreift er den Druckvorgang nicht etwa als ein schlichtes Vervielfältigungsverfahren, sondern als einen eigenständigen künstlerischen Schaffensakt, der spezifische Ausdrucksformen ermöglicht. So werden seine Radierungen und Lithografien zu originären künstlerische Arbeiten, die das Motiv der menschlichen Figur im sozialen Kontext in den Mittelpunkt stellen. Dabei geht es Danielis in allen seinen Arbeiten erkennbar nie um die einfache Abbildung des Gesehenen. Vielmehr arbeitet er die prägenden Muster, Formen und Bewegungen heraus und denkt sie konsequent zu Ende. So hat sich der Künstler im Laufe der letzten Jahre zunehmend von der gegenständlichen Malerei entfernt und zur Abstraktion hin entwickelt. „Ich gebe nicht mehr ein Abbild einer Wirklichkeit, sondern spiele mit Assoziationen, um den Betrachter anzuregen, sich seinen Teil zu denken.“

Danielis wurde 1963 in Neuss geboren und betrieb die Malerei lange Zeit als Hobby, während er dem bürgerlichen Beruf des Touristikbetriebswirts nachging. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, spielerisch und doch systematisch künstlerische Techniken und interpretatorische Ansätze zu erproben. 1993 beschloss Danielis dann, seiner Berufung zu folgen und als freier Maler und Graphiker zu arbeiten. Ersten Studien an der Kunstakademie Sevilla folgten ein Gaststudium in Nürnberg und schließlich ab 1994 das Studium an der Kunstakademie München, das er 1999 als Meisterschüler in der Malklasse von Prof. Weißhaar abschloss. Heute finden sich Danielis’ Arbeiten in zahlreichen privaten und renommierten öffentlichen Sammlungen wie dem British Museum und dem Victoria & Albert Museum (beide London), dem Museum Meermanno (Den Haag), der Fondation Carré d’Art (Vinelz, Schweiz), dem Espoo Art Museum (Espoo, Finnland), der Staatsbibliothek München und weiteren mehr.

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Massimo Danielis is always searching tirelessly along new paths for traces of life. What structures and shapes materialise if the rough façade of a wall, the surface of a tabletop that has been worn down over centuries or the animated silhouette of a field of wheat are reduced to their core? Looking at the oil paintings of Danielis gives the observer an idea of all these. They seem to be like patterns under a magnifying glass, revealing an interplay of method and chance. The paintings have an astounding intensity. The powerfully spread-on, paste-like paint lies piled up in several layers but in some places it is broken open, removed and damaged so that deeper-lying colour layers emerge. This technique creates a field of tension in which the paintings receive an almost relief-like surface and, at the same time, appear to be extraordinary delicate.

As well as painting, Danielis is also a virtuoso in the field of print graphics. Following the tradition of a peintre graveur, he does not regard the printing process as a simple reproductive procedure but as an independent artistic act of creation that enables specific forms of expression. So his etchings and lithographs become original artistic works that put the motif of the human figure in social context at their centre. For Danielis, in all his works, we perceive that it’s never just about the simple representation of what has been seen. He is much more interested in processing the formative models, shapes and movements and taking them to their logical conclusion. For example, during recent years, the artist has increasingly moved away from figurative painting and developed towards abstraction. “I no longer give an image of a reality, but play with associations in order to stimulate the observer into conceiving their own part.”

Danielis was born in 1963 in Neuss and pursued painting for many years as a hobby while working in the more conventional profession of tourism business administration. But that didn’t stop him from trying out artistic techniques and interpretative approaches in a playful yet systematic way. In 1993 Danielis decided to follow his calling and work as a freelance painter and graphic artist. Initial studies at the Art Academy in Seville were followed by guest studies in Nuremberg and finally studies at the Munich Art Academy from 1994 which he completed in 1999 as a master student in the painting class of Professor Weißhaar. Today Danielis’ work can be found in numerous private and renowned official collections of, for example, the British Museum and the Victoria & Albert Museum (both in London), Museum Meermanno (The Hague), Fondation Carré d’Art (Vinelz, Switzerland), Espoo Art Museum (Espoo, Finland), the federal state library in Munich and many more.

»Ich gebe nicht mehr ein Abbild einer Wirklichkeit, sondern spiele mit Assoziationen, um den Betrachter anzuregen, sich seinen Teil zu denken.«

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